Altbau und Denkmalpflege Informationen – Konrad Fischer


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Altbau und Denkmalpflege Informationen
(Internet-Kiosk)

Entnommen aus der WebSite von „Altbau und Denkmalpflege Informationen
Rubrik „Kirche/Kloster“
(da der Rezensionstext, wie im Internet üblich, aktualisiert werden kann, mag der aktuell dort zu lesende Text von dieser ersten Version – Stand: 31.01.2000 – inzwischen abweichen).

Noch weiter in der Personenforschung geht:

Neu: Francesco Carotta: War Jesus Caesar?


KONRAD FISCHER

Und nun Carotta, der anhand verblüffender Parallelen die Identität von Jesus und Cäsar herausarbeiten will. Wurde aus Gallia Galilaea? Flavius Josephus als vespasianischer Propagandaminister Paulus/Saulus verantwortlich für die Einvernahme des Judentums für römischen Cäsarenkult? Die Personen des Neuen Testaments als Beteiligte bei Cäsars Abenteuern? Brutus=Judas? Die christliche Ikonographie ein Ergebnis römischer Münzprägungen und des seltsamerweise so spurenarmen nachcäsarischen Divus-Julius-Kults? Heilix Blechle!

Wirklich verblüffend: Carottas Wort-für-Wort-Ableitung des Markusevangeliums aus den 'gelehrt verballhornten' römischen Leben-Cäsar-Berichten. Das Christentum geboren aus dem umgewandelten Cäsarkult, die frühchristlichen Kirchen als Umwandlung der Cäsarentempel, der Klosterbau als Nachfolge des römischen Heerlagers? Das Evangelium gar als Geschichte des römischen Bürgerkriegs? Gleichnisse als Nacherzählung cäsarischer Historien? Ist es nun endgültig aus mit der protestantischen Nachkriegstheologie: „Jesus gab es historisch nicht, aber er war freilich Jude“ (frei nach Carotta)?

Die spinnen, die Römer, oder? Ein spannendes und herausforderndes Buch. Witzig, ironisch, saftig und brilliant geschriebene Wissenschaft eines gelernt- und gelehrten Outsiders (Studium der Philosophie u. Linguistik). Freche Seitenhiebe auf das dröge Jesu-Leben-Gesülze von Augstein&Co. Klare ikonologische Beweisführung durch viele Abbildungen. Fundierte Verarbeitung des zugehörigen Forschungsstands. Dicker Anmerkungsapparat – mit den umfangreichen lateinisch/griechischen Quellentexten auch für Gebildete geeignet. Und tiefe Einblicke in das kulturelle Umfeld Cäsars und seine revolutionären Erfindungen vom Buch bis zum Reisewagen.

Wie werden die Theologen reagieren – Abscheu, Totschweigen, Verächtlichmachen, Widerlegen? Wir warten. Aktuelle Diskussion, Forum und Hintergrundwissen auf Carottas WebSite.

Aus dem Nachwort der Würzburger Archäologin Prof. Dr. Erika Simon: „Das Buch von Francesco Carotta möge dazu beitragen, daß wir uns für Fragen, die das frühe Christentum betreffen, offenhalten.“


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